Aloysiusschule  Holzwickede

Seit 1887 katholische Grundschule in Holzwickede 

           

                                                                                                         

                                       

 

Gedanken eines Ehemaligen

Genauso war das!

Wenn du nach 1979 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun.

Wenn du als Kind in den 50er-, 60er- oder 70er-Jahren lebtest, ist es zurückblickend

kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten.

Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.

Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium.

Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.

Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen.
Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.
Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.

Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Doch damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.

 

Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten noch nicht einmal ein Handy dabei.

Wir haben uns geschnitten, bluteten und hatten blaue Flecken. Niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Keiner fragte nach Aufsichtspflichten. Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht.

Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick.

Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, Computer, Filme auf Video, Chat-Rooms, Facebook, eigene Fernseher mit 150 Fernsehkanälen, I-Pod, I-Pad,......

Wir hatten Freunde!!!!!

Wir gingen einfach nach draußen und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu ihnen nach Hause und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht zu klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns.
Wie war das nur möglich?

Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit großen Enttäuschungen klarzukommen.

Wer mehrmals petzte, hatte seinen Spitznamen weg. Da sprachen auch keine Eltern mit!!! Wer hätte sich überhaupt in Begleitung der Mutter zur Schule getraut? Wie peinlich!

Das ging gar nicht! Ein Baby, das von der Mama gebracht wird!

 

Wer sich nicht anpasste und sich nicht an die Regeln hielt, durfte eben nicht mitspielen. Und so lernten es alle Kinder.  (Da gab es keine Telefonanrufe von Müttern: "Bitte beschütz´ sie doch!"; "Warum darf mein Kind nicht mitspielen?") Die Eltern hatten andere Sorgen und die Kinder lernten, sich in einer Gemeinschaft zurechtzufinden. So einfach war das. Schulpsychologen waren damals noch nicht nötig.

Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen eine Regel verstoßen hatte, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel herausholten. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Geschädigten. So etwas!

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wussten wir zumeist umzugehen.

Und du gehörst auch dazu.
Herzlichen Glückwunsch

Was war früher noch alles anders?

Schicken Sie Ihre Erinnerungen und Vergleiche mit der heutigen Zeit an info@aloysiusschule.de

Wir freuen uns auf Erweiterungen des obigen Textes.

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