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03.03.2011  -  Unser Selbstbehauptungskurs   -   3. Teil  

 

03.03.2011                                                                                                                               Hellweger Anzeiger

Selbstverteidigung ist kein Pausenspaß 

Kindesmissbrauch hat viele Gesichter: Prügel, sexuelle Belästigung, körperliche Vernachlässigung, seelische Gewalt. Kinder zu sensibilisieren, ihnen Selbstvertrauen und Mut zu geben, damit sie sich wehren, Nein sagen und über Erlebnisse reden, das sind die Ziele von Selbstbehauptungskursen.

An der Aloysiusschule ist gestern ein entsprechendes Projekt zu Ende gegangen. Die dritten und vierten Klassen der katholischen Grundschule haben in den vergangenen vier Wochen mit Helmut Isken trainiert. Selbstbehauptung ist kein Kampfsport, betonte der Leiter der Sportschule Isken in Hemer gestern in der Dudenrothsporthalle. Zwar bringt er den Mädchen und Jungen bestimmte Tritte, Griffe und Reaktionen bei, doch erklärt er ihnen auch, dass diese Technik nur für den Notfall ist und keineswegs als Pausenspaß angewendet werden darf.

 

Es geht vor allem darum, Abstand zu Fremden zu halten, etwa wenn ein Autofahrer zum Einsteigen auffordert, jemand plötzlich aus dem Gebüsch springt, ein „netter Mann“ an der Bushaltestelle ein Gespräch beginnt oder jemand mit Comic-Heftchen winkt. Weglaufen und Hilfe holen, mit Eltern und Lehrern über Vorfälle reden und sich nicht von dem kleinen, süßen Hund (ein beliebter Trick von Tätern) begeistern lassen. Manchmal sind auch Notlügen erlaubt. Zum Beispiel, wenn es klingelt und Kinder alleine zu Hause sind. Dann dürften sie ruhig mal flunkern und behaupten die Mutter stünde gerade unter der Dusche oder der Vater ist am Computer beschäftigt. „Das erweckt den Eindruck, die Eltern seien da“, erklärte Isken und appellierte eindringlich an die Drittklässler, niemals die Tür zu öffnen, wenn sie die Personen nicht kennen.

 

Die Kinder, die gestern ihre Urkunden bekommen haben, wissen jetzt worauf es ankommt. Und reagieren hoffentlich richtig, falls jemand ihnen Böses will.

Dass jede Menge von dem Unterricht hängen bleibt, davon ist Isken überzeugt. Darin stimmt ihm Martin Volkmer, Sprecher der Kreispolizeibehörde, zu. Mit Selbstvertrauen und sensiblem Empfinden für Unrecht kann viel verhindert werden, weiß er. Wenn Kinder entsprechend geschult werden, reagieren sie nicht völlig hilflos. Volkmer registriert aber auch mehr Aufmerksamkeit bei den Bürgern. „Wichtig ist, hinzugucken und darüber zu reden.“

 

Die Polizei begrüßt deshalb derartige Initiativen von Schulen und setzt auch selbst im Kriminalkommissariat Vorbeugung ähnliche Schwerpunkte.

 

 

   
Wir haben erneut die Abwehrhaltung und den Tritt geübt falls wir uns Verteidigen müssen.

   

    
Wir gehen zu keinem ins Auto wenn er uns mit einem süßen Welpen zu ihm locken will. Wir gehen an dem Auto vorbei und behalten alles im Auge.
Wir widerstehen der Verlockung, wenn uns jemand Fremdes anbietet mit seinem Hund spazieren zu gehen. Schließlich weiß man nicht wohin der Fremde uns locken will und welche Gefahr hinter der nächsten Ecke auf uns wartet.

 
Wir arbeiten alle zusammen als Team. (Reifen)

   

   

 

 

 

   

   

 

Zum Schluss haben wir alle eine Urkunde bekommen.

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